Gemeinderatsarbeit 2024 im Rückblick

Wir haben uns auch im Jahr 2024, wie es unser Auftrag seit der Wahl 2020 in den Gemeinderat ist, mit den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger auseinandergesetzt. Unser Ziel war und ist es stets, das Leben in unserer Gemeinde zu bereichern und zu verbessern. 

So haben wir 2024 in 11 Sitzungen viele Entscheidungen getroffen und Anträge gestellt und möchten hier einige Ereignisse und Entscheidungen des Jahres Revue passieren lassen.

Historisches Rathaus.
Es fand eine statische Voruntersuchung inkl. Schadensanalyse und Kostenschätzung am Historischen Rathaus statt. Dabei wurde festgestellt, dass zimmermannsmäßige Reparaturen der Schäden im Dach erforderlich sind. Außerdem müssen Holzschutzmaßnahmen gegen Käfer und Pilzbefall vorgenommen werden. Die Gefache-Ausmauerungen, die z.T. schon herausgeplatzt oder schadhaft sind, müssen repariert werden. Dazu erforderlich sind eine Gerüststellung, Dachdecker-, Klempner- und Zimmererarbeiten, Sandsteinsanierung und Malerarbeiten. Hier waren wir bei einer Gesamt-Kostenschätzung von ca. 600.000 Euro angelangt. Die Untersuchung ergab, dass keine akut vorzunehmenden Maßnahmen erforderlich sind. Aber die Schadensprozesse sind weiterhin aktuell und schreiten fort, sodass in den nächsten 3 – 5 Jahren Maßnahmen erforderlich sind, auch um die Tragfähigkeit des Daches nicht zu gefährden.

Erneuerbare Energien im Landkreis Miltenberg.
Das Ziel unseres Antrages vom 26.03.2024 war, „Potential in Bürgerenergieprojekten“ zu sichern und umzusetzen. Was bedeutet das: Potential in Bürgerenergieprojekten? Damit wollen wir einen neuen Blickwinkel aufzeigen, wie sich die Energiewende in der Gemeinde zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürgern voranbringen lässt mit der Schaffung von Energiegenossenschaften. Hier geht es z.B. auch um Projekte über Windkraft und Photovoltaikanlagen hinaus, z.B. Biogasanlagen, Nahwärmenetze u.a. Die Fa. Agrokraft hat bereits in vielen anderen Gemeinden solche Projekte erfolgreich abgewickelt.

In der Sitzung vom Mai 2024 wurde der Geschäftsführer der Fa. Agrokraft per Videoübertragung zugeschaltet. In dieser Vorabinformation ging es um die Vorstellung und Erklärung dieser Möglichkeit. Es würden dann zuerst die Alternativen geprüft, welche Art der Energieprojekte in und um unser Ort überhaupt machbar und sinnvoll sind. Denn die Bürgerinnen und Bürger von Großheubach können Anteilseigner an lokalen, genossenschaftlich organisierten Energieerzeugern werden und sind so am wirtschaftlichen Ertrag beteiligt. Außerdem generieren die zu gründenden Genossenschaften Gewerbesteuereinnahmen für Großheubach.

Die Informationen waren interessant und bedürfen weiterer Gespräche. Fortsetzung folgt….

Einrichtung einer zusätzlichen Einrichtung einer Bushaltestelle im Gewerbegebiet Auweg.
Mit diesem Antrag wollten wir die Erreichbarkeit der im Auweg ansässigen Gewerbegebiete durch Kunden verbessern, die nicht über einen PKW verfügen oder einen solchen nicht fahren können/dürfen. (Jugendliche, Rentner, Menschen mit Beeinträchtigungen, u.a.).

Damit einhergehend wäre auch eine Verbesserung der täglichen Essensversorgung (Repp, Mayer’s Bäck, Heigel) möglich und eine Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen durch Mehrumsatz der o.g. Gewerbebetriebe. Für die Bürger von Großheubach bedeutet das aber auch eine verbesserte Gesundheitsversorgung durch bessere Erreichbarkeit der „Gesundheitstrainer“ sowie ein verringertes Verkehrsaufkommen und verringerte CO2-Emissionen durch Einsparung von Autofahrten als Folge des attraktiveren ÖPNV-Angebots.

Dies sehen wir übrigens auch in einer ordentlichen Anbindung an die Märkte in Kleinheubach für notwendig. Unser Netto-Markt ist unverzichtbar für Großheubach, aber das ist kein Vollsortimenter, d.h. nicht alle Produkte führt der Markt. Deshalb möchten wir auch eine direkte Anbindung nach Kleinheubach.

Bereits in der Vergangenheit ist hier schon der eine oder andere Vorstoß unternommen worden, die leider mangels der Finanzierung gescheitert sind. Aber wir geben nicht auf. Fortsetzung folgt….

 

Abendanz`sches Haus.
Im Mai 2024 stellten wir einen Antrag auf Aufschlüsselung der Umbaukosten für die Errichtung von Büroräumen im Abendanz`schen Haus. Dieser Umstand war bereits in den „Anfragen“ Ende 2023/Anfang 2024 ein Thema im Gemeinderat, führte der Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung vom 11.06.2024 aus, in der der Antrag dann behandelt werden sollte. Er sah jedoch im Vorfeld der Maßnahme keine Veranlassung hier Ausführungen zu machen und sah es eher als „interne“ Angelegenheit an. Unter anderem unter der Prämisse, dass es nur seinen Verfügungsrahmen von 20.000 Euro betreffen würde. Zu einer Diskussion kam es nicht, denn vom Gemeinderat wurde mit Mehrheitsbeschluss das Thema von der Tagesordnung genommen mit der Begründung, dass der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses es als eine Aufgabe für sein Ressort sah.

Dies ist nach unserer Rücksprache mit der Gemeindeverwaltung jedoch nicht der Fall. Zur Erklärung: Der Rechnungsprüfungsausschuss hat die Aufgabe nach Ende des Jahres die Belege und Rechnung auf Richtigkeit und Notwendigkeit zu prüfen. Allerdings geschieht dies meist erst einige Jahre nach Beendigung des Geschäftsjahres. Und das war uns zu spät. Wir wollten jetzt die Sache geklärt haben und nicht erst in 2 Jahren! Außerdem betrifft eine solche Maßnahme nur den Rechnungsprüfungsausschuss, wenn die Ausgabe über 60.000 Euro liegt. Da wir im Vorfeld jedoch den Betrag nicht kannten, haben wir es als Antrag für die Entscheidung durch den Gemeinderat gestellt und er hätte dann nach Vorlage der Zahlen (sofern über 60.000 Euro) ggf. „verschoben“ werden können zur weiteren Klärung.

Der Bürgermeister war zu einer Aufklärung bereit und so haben wir in der Sitzung vom 08.10.2024 mitgeteilt bekommen, dass der Umbau und die Einrichtung der Büroräume sich auf über 53.900 Euro summiert haben. Das hat den Verfügungsrahmen von 20.000 Euro doch ziemlich weit überschritten.

Nun sollte diese Überschreitung durch den Gemeinderat im Nachhinein „geheilt“ werden durch Zustimmung. Diese wurde mehrheitlich vom Gemeinderat verweigert. Wie geht es hier nun weiter? Fortsetzung folgt…

Orga-Gutachten mit Stellenbeschreibung und -bewertung.
Durch die für uns ungewöhnliche und auffällige personelle Fluktuation in der Gemeindeverwaltung wollten wir uns mit einem Antrag im Mai 2024 einen Überblick verschaffen, ob diese Organisation gut ist und die Mitarbeiter entsprechend richtig eingruppiert sind. Wir wollten wissen, ob die Aufgaben dem jeweiligen Mitarbeiter entsprechend zugeordnet sind, denn zufriedene Mitarbeiter ermöglichen einen problemlosen Arbeitsfluss. Das spart unseres Erachtens Zeit, Aufwand und natürlich auch Kosten. Eine solche Auswertung kann nur durch einen unabhängigen Gutachter erfolgen.

Leider sah der Gemeinderat in seiner Mehrheit keine Notwendigkeit hier tätig zu werden und lehnte den Antrag ab. Das haben wir sehr bedauert, denn es trägt zur Zufriedenheit der Mitarbeiter bei, wenn sie Unterstützung erfahren und sehen dass hier mit Offenheit und Transparenz gehandelt wird. Folgt eine Fortsetzung..????

Unser Friedhof.
Angestoßen wurde von uns auch eine Aktualisierung der Planung des Friedhofes. Bereits in früheren Gemeinderats- und Bauausschusssitzungen und der Bürgerversammlung 2023 wurde über die weitere Entwicklung des Friedhofs diskutiert. Es tun sich immer mehr „Zahnlücken“ auf. Keiner will mehr ein großes, zeit- und pflanzintensives Grab kaufen. Der Trend geht zu Urnengräbern und auch hier weniger die Erdbestattung als mehr in einer Urnenwand oder einer Urnenstele. Deshalb wurde von uns eine Diskussionen angestoßen, zumindest für einen Teil des Friedhofes eine Neuplanung durch z.B. den Kreisfachberater des Landratsamtes vornehmen zu lassen.

Hier haben wir einen Fachmann, der aktuell sogar noch kostenfrei ist, der uns einen Plan mit Bepflanzung erstellen kann, wie wir auf die Dauer der nächsten 10 – 30 Jahre den Friedhof umgestalten können und die Gräber sinnvoll „komprimieren“. Dieser Plan liegt uns nun vor und es wurden einige Änderungen in Betracht gezogen, um den Friedhof mittel- und langfristig so sinnvoll zu gestalten, dass es eine Begegnungsstätte werden kann aber auch Platz für Trauer bleibt.

Außerdem wurde ein Konzept für einen Friedwald oberhalb des Kloster Engelberg in einer öffentlichen Bauausschusssitzung vorgestellt, da der Trend auch immer mehr zu „anonymen“ Bestattungen geht, die zwar auf unserem Friedhof genauso durchgeführt werden können, aber auch einer Diskussion über die Entstehung eines Friedwaldes sollte man sich nicht verschließen. Fortsetzung folgt….

 

Bürocontainer mit Stromanschluss für den Grüngutsammelplatz.
Im Oktober 2024 wurde unser Antrag vom Dezember 2023 behandelt, mit dem wir die Aufenthaltsbedingungen während der Pausen für die Mitarbeiter des Bauhofes verbessern wollten, die am Grüngutsammelplatz tätig sind. Bei schlechtem und kaltem Wetter haben sie nur die Möglichkeit, sich zum Aufwärmen in ein Auto mit laufendem Motor zu setzen. Unser Vorschlag war, den Mitarbeitern einen Bürocontainer zur Verfügung zu stellen. So wurden Angebote eingeholt, auch für die Stromversorgung und es stellte sich heraus, dass hier Kosten in Höhe von 10.000 Euro für den Stromanschluss sowie 5.900 Euro für den Container anfallen würden. Das war natürlich ganz schön teuer.

Es wurde dann ein Vorschlag aus dem Gemeinderatsgremium unterbreitet, ein kameraüberwachtes Schrankensystem zu prüfen wie es die Stadt Amorbach oder auch Klingenberg nutzt. Das würde den Mitarbeiter entlasten, da er nicht die ganze Zeit vor Ort sein müsste.

So hat der Gemeinderat beschlossen, den Sachverhalt im Bau- und Umweltausschuss vorzuberaten, und hat die Verwaltung beauftragt, Kosten für einen Bauwagen mit Gasheizung , alternativ für eine Schrankenlösung (mit Karten) zu erheben. Auch wurden Ortseinsichten in Klingenberg und Amorbach in Betracht gezogen. Bislang sitzen unsere Mitarbeiter immer noch in den Autos. Fortsetzung folgt….

Diese Auflistung unserer Anträge ist nicht vollständig. Wir versuchen mit all unseren Kräften Verbesserungen und Veränderungen zum Wohle von Großheubach anzustoßen und durchzusetzen. Das ist für uns 5 Gemeinderäte nicht immer einfach und leider oft nicht mit Erfolg beschert. Damit müssen wir uns ein Stück weit abfinden, es hält uns aber nicht ab, weiter zu kämpfen.

Unser Motto: Auch die Aussicht auf eine Abstimmung „16 : 5“ hält uns nicht von unserem Engagement für die Großheubacher Bürger ab.